Uber-App auf dem Smartphone

Wie funktioniert Uber?

Uber spaltet die Gemüter. Die einen jubeln, da die Personenbeförderung mittels Uber wesentlich günstiger als über ein Taxiunternehmen abgewickelt werden kann. Die anderen, nämlich die Taxiunternehmen, sehen ihre Existenz durch die neue Konkurrenz stark bedroht. Lesen Sie hier, was sich hinter dem Fahrdienst verbirgt, wie Uber funktioniert und welche Problematiken es in Deutschland mit und für den Player aus den USA gibt.

Was ist Uber?

Im Grunde genommen ist Uber nur ein Vermittler zwischen Fahrgästen und Fahrzeug inklusive Fahrer, man könnte es auch als Carsharing plus Chauffeur bezeichnen. Uber ist also eine Plattform, über die man eine (Mit-) Fahrgelegenheit bucht, um von A nach B zu gelangen. Das könnte man auch über einen Taxidienst erledigen – aber natürlich ist Uber günstiger, da sich hier Privatpersonen als Fahrer verdingen dürfen, die als Subunternehmer oder Selbstständige Fahrdienste zu Dumpingpreisen übernehmen.

Fahrgast zeigt am Smartphone, wie Uber funktioniert

Wie funktioniert Uber? Ganz einfach per App © istock/Mlenny

Wie funktioniert Uber?

Uber funktioniert zwar auch über die Desktop-Variante, wird aber vornehmlich als Smartphone-App genutzt. Verständlich, auch ein Taxi wird ja überwiegend von unterwegs gebucht. Das Handling ist einfach:

  • Man registriert sich mit Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Kreditkarte.
  • Bei einem Beförderungswunsch gibt man Aufenthaltsort und das gewünschte Fahrtziel in der Uber-App ein.
  • Daraufhin wird das sich am nächsten befindende Fahrzeug und der Fahrpreis für die Tour angezeigt.
  • Jetzt kann man eine Anfrage an den Uber-Fahrer senden, ob er die Fahrt übernimmt.
  • Nimmt der Fahrer den Auftrag an, erhält der Fahrgast Informationen zum Fahrzeug und Fahrer des Wagens und kann in der Folge die Anfahrt seines „Taxis“ über die App mitverfolgen, weiß also jederzeit, wann er mit der Abholung rechnen kann.
  • Die Zahlung erfolgt über Kreditkarte, Uber streicht „bis zu“ 20 Prozent Vermittlungsgebühr ein.
  • Trinkgeld geben ist bequem über die Uber-App möglich – alternativ natürlich auch in bar.
  • Eine Rechnung erhält man im Anschluss per E-Mail.

Die Preise sind anders als bei Taxifahrten nicht konstant, sondern richten sich nach Angebot und Nachfrage. In der Rushhour ist also für die gleiche Fahrt ein deutlich höherer Preis zu erwarten als an einem entspannten Sonntagvormittag.

Wie funktioniert Uber in Deutschland?

Nicht, wie oben beschrieben! In Deutschland regelt das Personenbeförderungsgesetz (PBefG), dass zur Beförderung von Fahrgästen eine Personenbeförderungsgenehmigung sowie ein Personenbeförderungsschein vorliegen müssen. Daher wurde das lukrative Geschäft, Privatpersonen und Fahrgäste zu einem vergleichsweise günstigen Fahrpreis zusammenzubringen, hierzulande immer wieder verboten. Uber hat zwar über die letzten Jahre zahlreiche Versuche gestartet, in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen Fuß zu fassen, wurde aber immer wieder mit Klagen und Verboten überzogen und musste jedes seiner Angebote wieder einstellen.

Uber-App auf dem Smartphone

Uber als Smartphone-App © istock/stockcam

Aktuell bietet man daher in Berlin und München nur „Uber T“, das wie myTaxi ein reiner Vermittlungsdienst für reguläre Taxis ist, sowie die Vermittlung von professionellen Fahrern in Mietwagen an. Bei letzterem gibt es allerdings ein Problem:  Das Personenbeförderungsgesetz sieht die sogenannte Rückkehrpflicht für Mietwagen vor, die besagt, dass der Fahrer den Mietwagen nach jeder erfolgten Fahrt umgehend zum Betriebssitz fahren muss. Doch Uber darf hoffen: Die Liberalisierung des PBefG steht anscheinend in Kürze an – und wird der Konkurrenz für Taxiunternehmen die Türen öffnen.

Und wie funktioniert Uber zukünftig?

Uber will in Deutschland vermehrt in Zukunftstechnologien investieren. Ein Geschäftszweig soll die Vermittlung von E-Bikes werden. Zudem setzt man auf die Entwicklung von Flugtaxis, die bereits 2022 am Markt sein sollen. Und nicht zuletzt steht das Thema selbstfahrende Autos bei dem Dienst auf der Agenda (schließlich erübrigen sich dann auch die Themen Personenbeförderungsgenehmigung und –schein). Allerdings herrscht bei diesem Thema momentan Funkstille, da ein Uber-Roboterauto bei Testfahrten in Arizona im März einen tödlichen Unfall verursachte.