Geschwindigkeitsüberschreitung Landstraße Blitzer

Verstoß im Straßenverkehr: Geschwindigkeitsüberschreitung

Jeder kennt die Situation: Man ist in Eile, etwa weil man zu spät zur Arbeit oder einem anderen wichtigen Termin zu kommen droht, drückt aufs Gaspedal – und schon hat es geblitzt. Der Bußgeldbescheid lässt nicht lange auf sich warten, doch Geschwindigkeitsüberschreitungen können neben Bußgeldern zu erheblich unangenehmeren Strafen führen. Glück hat, wer sich auf die im allgemeinen eingerechnete Kulanz, den sogenannten Toleranzabzug, verlassen kann: Dieser besagt, dass bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h im Regelfall 3 km abgezogen werden, bei Geschwindigkeiten über 100 km/h 3 %. Lesen Sie hier, welche Folgen Geschwindigkeitsüberschreitungen haben und was Sie rund ums Thema beachten sollten.

Geschwindigkeitsüberschreitung

Geblitzt – womit muss ich rechnen?

Schon bei einem Kilometer pro Stunde Geschwindigkeitsüberschreitung kann es Blitzen (c) iStock.com / FinStock

Geschwindigkeitsüberschreitung Landstraße Blitzer

Wer zu schnell gefahren ist, möchte in der Regel wissen, was ihn die Geschwindigkeitsüberschreitung kosten wird. Die Strafe wird nach dem Bußgeldkatalog und bei schwerwiegenderen Vergehen mittels des Punktesystems in Flensburg geregelt. Für das Strafmaß ausschlaggebend ist dabei neben der Höhe der überschrittenen Höchstgeschwindigkeit vor allem, wo die Ordnungswidrigkeit begangen wurde: innerorts oder außerorts? Denn die Gefährdung der Verkehrsteilnehmen ist innerhalb einer Ortschaft höher zu gewichten als außerhalb. Temposünder werden also je nach Schwere der Geschwindigkeitsübertretung mit einem Bußgeld, Bußgeld plus Punkt(e) in Flensburg oder Bußgeld plus Punkt(e) in Flensburg plus Fahrverbot bestraft. Allerdings wird ein Fahrverbot meist nur verhängt, wenn man innerhalb eines Jahres wiederholt eine höhere Geschwindigkeitsüberschreitung begeht.

Geschwindigkeitsüberschreitung: Außerorts

Hier sehen Sie, welche Bußgelder und zusätzliche Strafen Sie bei welcher Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts erwarten:

  • Geschwindigkeitsüberschreitung in km/h
  • 1-10 km/h
  • 11-15 km/h
  • 16-20 km/h
  • 21-25 km/h
  • 26-30 km/h
  • 31-40 km/h
  • 41-50 km/h
  • 51-60 km/h
  • 61-70 km/h
  • über 70 km/h
  • Bußgeld in € und Punkte
  • 10 €
  • 20 €
  • 30 €
  • 70 € + 1 Punkt
  • 80 € + 1 Punkt
  • 120 € + 1 Punkt
  • 160 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • 240 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • 440 € + 2 Punkte + 2 Monate Fahrverbot
  • 600 € + 2 Punkte + 3 Monate Fahrverbot

Geschwindigkeitsüberschreitung: Innerorts

Innerorts ist das Strafmaß, wie bereits erwähnt, höher. Ein Fahrverbot droht schon, wenn man 30 km/h zu schnell ist (außerhalb von Ortschaften erst, wenn man 40 km/h zu schnell fährt):

  • Geschwindigkeitsüberschreitung in km/h
  • 1-10 km/h
  • 11-15 km/h
  • 16-20 km/h
  • 21-25 km/h
  • 26-30 km/h
  • 31-40 km/h
  • 41-50 km/h
  • 51-60 km/h
  • 61-70 km/h
  • über 70 km/h
  • Bußgeld in € und Punkte
  • 15 €
  • 25 €
  • 35 €
  • 80 € + 1 Punkt
  • 100 € + 1 Punkt
  • 160 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • 200 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • 280 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • 480 € + 2 Punkte + 3 Monate Fahrverbot
  • 680 € + 2 Punkte + 3 Monate Fahrverbot

Geblitzt in der Probezeit

Wer sich in der Führerschein-Probezeit befindet, sollte besonders behutsam mit Geschwindigkeitsübertretungen sein. Bis zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h zu schnell wird nur ein Verwarngeld in Höhe von 35 Euro fällig, doch wer noch schneller unterwegs ist, hat unangenehme Sanktionen zu befürchten, denn dann handelt es sich um einen A-Verstoß, ein schwerwiegendes Vergehen.

Neben einem Bußgeld gibt es für eine A-Verstoß mindestens einen Punkt in Flensburg und gegebenenfalls sogar ein Fahrverbot, zudem muss der Fahrer an einem Aufbauseminar teilnehmen: Dabei handelt es sich um das Aufbauseminar für Fahranfänger, kurz ASF, das an einer Fahrschule zu absolvieren ist. Die Kosten dafür, in der Regel 200 bis 300 Euro, trägt der Fahrer selbst. Mindestens ebenso ärgrelich: Die zweijährige Probezeit für den Führerschein-Neuling verdoppelt sich! Statt überschaubaren zwei Jahren dauert die Probezeit nun vier Jahre.

Wer in der Probezeit wiederholt A-Verstöß begeht, riskiert eine schriftliche Verwarnung, eine verkehrspsychologische Beratung und zuletzt den Entzug der Fahrerlaubnis mit mehrmonatiger Sperrfrist.

Bei mehrmaliger Geschwindigkeitsüberschreitung während der Probezeit ist der Führerschein schnell weg (c) iStock.com / killerbayer

Geschwindigkeitsüberschreitung Radarkontrolle Blitzer

In der Regel belaufen sich hier die zusätzlichen Seminarkosten auf ca. 250 € bis maximal 400 €, die aus eigener Tasche zu zahlen sind. Sofern die Geschwindigkeitsüberschreitung ein zweites Mal vorkommt während der Probezeit, wird von der Behörde eine Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Beratung empfohlen. Bei erneuter und somit dritter Wiederholung der Geschwindigkeitsüberschreitung oder vergleichbaren A-Verstoßes wird die Fahrerlaubnis während der Probezeit entzogen und eine Neuerteilung erst nach drei Monaten wieder gewährt. Nach der Neuerteilung wiederum wird eine MPU, eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung, fällig.

Einspruch erheben?

Einen Einspruch gegen die Feststellung einer Geschwindigkeitsüberschreitung zu erheben hängt von der jeweiligen Messmethode ab.

  • Radarfallen

    Zugunsten des Betroffenen haben Messgeräte in der Radarkontrolle einen Winkelfehler, wenn der Betroffene in einem bestimmten Winkel schräg in die Radarfalle einfährt. Auch kann das Messgerät schräg und nicht parallel zur Fahrbahn aufgestellt sein. Hier sollte man beachten, dass man sich als Fahrer des Wagens outet, wenn man einen solchen Fehler behauptet.

  • Lasermessungen

    Hier können zwar auch Winkelfehler auftreten, was aber nie zuungunsten des Fahrers gewertet wird, da die Geschwindigkeitsüberschreitung nach einem Weg-Zeit-Prinzip berechnet wird: Es wird immer ein zu geringes Tempo angezeigt, sodass die tatsächliche Geschwindigkeitsüberschreitung größer ist, so dass ohnehin Strafen auf einen zukommen.

  • Lichtschranken oder Helligkeitssensoren

    Die Geräte können hier oft fehlerhaft bedient werden und die Software der Lichtschranken oder Helligkeitssensoren kann in den Geräten falsch arbeiten. So kann mit einer alten Software beispielsweise das Messgerät nicht eindeutig erkennen, welches von verschiedenen Fahrzeugen auf dem Foto sich an der Linie befindet. Auch können weitere Fahrzeuge im Hintergrund verdeckt sein oder außerhalb des Fotobereichs liegen. Desweiteren ist hier eine aufgrund von Bedienfehlern und fehlerhaftem Gebrauch der Neigungswaage eine Vergrößerung der Messtoleranz möglich, so dass beispielsweise bei einem gemessenen Tempo von 41 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung nur noch 39 km/h vorgeworfen werden und somit automatisch in die geringe Preisstufe hineinrutschen können.

In den meisten Fällen macht ein Einspruch wenig Sinn, schließlich hat der Blitzer ja die Schuld des Fahrers belegt. Die sinnvollste Lösung ist, einfach im Rahmen des Tempolimits zu bleiben, schließlich passieren die meisten Unfälle mit Personenschäden durch Geschwindigkeitsüberschreitung.

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